Heute sind wir wieder unterwegs. Zuerst machen wir einen kurzen Stopp in Heiligendamm, dem ersten und vornehmsten Seebad an der Ostsee. Es stehen aber nur ein paar Ruinen und einige renovierte weisse Häuser am eher unattraktiven Strand. Zum ersten Mal gibt es hier private Promenadenabschnitte, so dass kein Spaziergang rund herum möglich ist. Weiter geht es nach Bad Doberan. Hier logierten früher die noblen Herrschaften. Neben der schönen Bäderarchitektur ist vor allem das Backstein-Münster sehenswert. Unser nächster Halt ist in Wismar. Die Stadt ist ein einziges Architekturmuseum! Über Land, mit grossen Getreide-, Mais-, Raps- und Rübenfeldern, führt uns die 105 nach Lübeck.
Am Morgen spazieren wir um die Altstadtinsel, immer dem Ufer entlag: Hansahafen, Kughafen, Krähenteich, Mühlenteich, Stadttrave und Holstenhafen. Am Nachmittag geht es kreuz und quer durch die Altstadt. In jeder Strasse, Gasse und Grube gibt es etwas zu bestaunen. Wir fahren mit dem Lift auf den Turm der Petrikirche und bewundern die Stadt von oben und besuchen die restaurierte Marienkirche.
Heute ist es richtig warm, aber bedeckt und trüb. Wir verlassen das schöne Lübeck in nordwestlicher Richtung und fahren durch die Holsteinische Schweiz. Die Landschaft kennen wir bereits: Felder, Bäume und Wäldchen. Hier ist es nir nicht ganz so flach wie weiter im Osten. Und es hat viele Seen, die man aber von der Strasse nicht sieht. Entweder befinden sich Privatgrundstücke am Ufer, oder es steht dort ein Wald. In Plön halten wir an und können vom Steg des Kursschiffes auf den See schauen. Sonst ist hier das Ufer von Segelvereinen besetzt. In Kiel parken wir das Auto und gehen ein Stück auf der Promenade. Es ist Sonntag und hat sicher auch deshalb viele Spaziergänger unterwegs. Wir schauen der „Color Magic“, dem grössten Kreuzfahrtschiff mit Fahrzeugdeck, beim Verlassen des Hafens mit Ziel Oslo zu. Als wir auf Kappeln zufahren, ist es gerade Viertel vor und die Brücke wird aufgeklappt, damit die Schiffe auf der Schlei passieren können. Wir beziehen unser Zimmer, bzw. unsere Wohnung, im 6. Stock des Pierspeichers. Die Aussicht auf die Förde (Fluss, Fjord?) ist wunderbar. Bei einem Spaziergang entlang des Wassers beobachten wir, das sich stündlich wiederholende Spektakel mit der Klappbrücke. Es gibt einen Museumshafen mit vielen alten Holzschiffen und eine kleine Fussgängerzone im historischen Ortskern. Das Sommerwetter gestattet sogar ein Nachtessen im Freien. Wir bestellen einmal Wienerschnitzel und einmal Seelachs, jeweils mit Bratkartoffeln und Salatbeilage. Ein Gericht hätte für uns beide längst gereicht! Am Abend zeigt sich die Sonne noch einmal und zaubert eine wunderschöne Stimmung auf Wasser und Himmel.
